Seelische Gewalt in Paarbeziehungen
Gepostet von dagmar am Juni 28, 2012 in Aktuell | Kommentare deaktiviert für Seelische Gewalt in PaarbeziehungenDie Perversion fasziniert, verführt und macht Angst.
Machmal beneidet man die Perversen, weil man ihnen eine Überlegenheit zuspricht, die es Ihnen erlaubt, stets Sieger zu sein.
Der beherrschende Einfluss wird von einem narzißtischen Individuum ausgeübt, das seinen Partner lähmen will, indem es ihn in eine unbestimmte Lage, in Ungewißheit versetzt.
Das ersparrt es ihm, sich in einer Paarbeziehung zu binden, die ihm Angst macht. Durch dieses Vorgehen hält der Aggressor das Opfer auf Abstand, innerhlab von Grenzen, die ihm nicht gefährlich erscheinen. Wenn der Aggressor selbst von anderen nicht vereinnahmt werden möchte, so läßt er sein Opfer erdulden, was er selbst nicht erdulden möchte, indem es ihm den Atem nimmt und es „zur Verfügung“ bereithält.
Die perversen Methoden sind üblich bei Scheidungen. Bei Trennungen unterbricht nicht die Gewalt: sie setzt sich fort durch die spärlichen Verbindungen, die noch bestehen können, und wenn Kinder da sind, wird sie über diese weitergehen.
Um ein neues Liebesobjekt idealisieren zu können muss ein Perverser alles was schlecht ist, auf den vorherigen Partner projezieren, der zum Sündenbock geworden ist.
Die neue Liebesbeziehung entwickelt sich auf dem Fundament des Hasses gegen den früheren Partner. Scheidungen von narzißtischen Perversen, egal von wem die Trennung ausgeht, sind fast immer von Schikanen und Gewalt geprägt. Die Perversen halten die Verbindung aufrecht auf dem Umweg über Drohungen, Anwälte und Justiz.
Um der Gewalt des Aggressors zu entgehen, neigen die Opfer dazu, sich immer liebevoller und versöhnlicher zu geben. Sie geben sich der Illusion hin, dass sich dieser Hass in Liebe und Wohlgefallen auflöst. Dieses Verhalten erweist sich als grober Fehler. Denn je verständnisvoller man sich einem Perversen gegenüber verhält, um so mehr verunsichert man ihn. Man zeigt ihm nur, dass man ihm überlegen ist, was seine Gewaltbereitschaft nur potenziert.
Bei einem Trennungsvorgang halten sich die Perversen immer für die Geschädigten, werden Prozeßsüchtig. In der Ehe werden Erpressung und Zwang ausgeübt auf dem Umweg über die Kinder oder durch Anschuldigungen.Nicht selten wird ein Prozeß gegen das Opfer angestrengt, weil es sich immer einer Sache schuldig gemacht hat, beispielsweise ein wichtiges Dokument mitgenommen hat. Stets beklagt sich der Aggressor, geschädigt worden zu sein.
Angesichts dieser Anfeindungen, die immer stärker in Ersscheinung treten, können die Opfer nur auf zwei Arten reagieren:
– sich fügen und das Beherrschtwerden hinnehmen; dann kann der Aggressor in
Ruhe sein Zerstörungswerk fortsetzen;
– revoltieren und kämpfen, um fortzugehen
Wenn das Opfer das perverse Spiel nicht mehr mitspielt, löst dies bei dem Aggressor übersteigerte Gewalt aus, die ihn dazu bringen wird einen Fehler zu begehen. Das Gesetz ist die einzige Zuflucht.
L.Crocq victimes psychiques Victimologie, November 1994